Mit einem starken Ergebnis kehrte Werner Hensel aus dem slowenischen Maribor zurück, dem Austragungsort der Senioren-Weltmeisterschaft der Fechter. Für diesen Wettkampf qualifizierte er sich durch vier Ranglisten-Turniere. Bei der WM durften je nach Waffe und Altersklasse die vier Bestplatzierten der Seniorenranglisten starten. Nach seinem Turniersieg in Hamburg qualifizierte sich Hensel mit dem vierten Startplatz für den Herrendegen der 60 bis 69jährigen.
Bei der Weltmeisterschaft waren die ersten Turniere auch die härtesten für ihn, bis die Nervosität sich gelegt hatte und das Vertrauen in die eigenen Aktionen wuchs. Nach unterschiedlich schweren Gefechten erreichte Hensel das Viertelfinale gegen den Ukrainer Sokolov. Mit einem 7:4-Ergebnis sicherte sich Hensel den Einzug in das Halbfinale und gewann damit die Bronzemedaille. Das anschließende Gefecht gegen den Italiener Carlo Romanelli war für Hensel eines der spannendsten. Nach wechselnder Führung und einem Sudden Death siegte aber Romanelli mit 6:5. Dennoch war die Freude groß bei Hensel und dem deutschen Kader über den Gewinn der Bronzemedaille.
Durch diesen Erfolg qualifizierte sich Hensel für die Senioren-Nationalmannschaft. Dazu gehören je ein Fechter, samt Ersatz, der Altersklassen 50+, 60+ und 70+. Im Mannschaftshalbfinale durfte Hensel gegen den letztjährigen Weltmeister Guiliano Pianca antreten, was für Hensel persönlich eines der spannendsten Gefechte war. Dank eines 30:26-Sieges gegen die Italiener war der deutschen Mannschaft die silberne Medaille sicher. Im Finale lieferten sie sich einen harten Kampf gegen die Mannschaft aus den USA, welche aber mit 30:21 den WM-Titel nach Amerika holte.
Die Atmosphäre auf der Veranstaltung beschrieb Hensel als großartig. Bei einer Weltmeisterschaft treffen ein paar Hundert Senioren-Fechterinnen und –Fechter aus aller Welt aufeinander. Dabei gehe es immer freundschaftlich zu. Es geht ja nicht um viel Geld, sondern um sportlichen Erfolg und Spaß.
Rückblickend ist Hensel super zufrieden. Sein Ziel war es, in die Senioren-Nationalmannschaft zu kommen, was er nach dem ersten gewonnen KO-Gefecht erreichte. Mit Medaillen rechnete er selber nicht, ist daher aber umso glücklicher über den Erfolg. Sportlich wird aber auch bereits wieder in die Zukunft geblickt. Denn zu Beginn des nächsten Jahres startet die Qualifikation für die Mannschafts-Europameisterschaften in Alkmaar und die nächste Senioren-WM in Livorno und der Spaß geht von vorne los: „Ohne Spaß am und Leidenschaft für den Sport kann man nicht erfolgreich sein“.